Könnten wir nur den Schmerz in unseren Handflächen halten und ihn mit Seife und Wasser reinigen! Wegen der Misshandlung fühlte ich mich degradiert, verlassen und ausgeschlossen, außerdem wurde ich von Schuldgefühlen überwältigt. Gleich wie der Essig auf eine offene Wunde müsste ich das Stigma erdulden. Während ich mich in Scham und Schuld befand, erwog ich eine Abtreibung und ich nahm sie fast vor. Ich hörte aber die leise Stimme des Herrn, die sagte „dieses Kind ist ein Segen.“

Ich hatte mich schon überzeugt, dass meine Zukunft hoffnungslos war, somit musste ich mich zwingen, tief in mir zu blicken. Erst dann begann sich mein Leben zu verändern. Ich begann zu akzeptieren, dass ich Hilfe bei meiner Trauma-Verarbeitung benötigte, damit ich eine liebevolle Mutter werden konnten. Zudem begann ich zu träumen, dass ich Überlebenden sexueller Gewalt unterstützen könnte und Ihnen dabei helfen, ihrer Schönheit trotz der Zerbrochenheit ihres Lebens zu erkennen.

Ich erzog mein Kind in den Slums und verdiente meinen Lebensunterhalt als Wäscherin. Von Gottes Gnade erwarb ich einen höheren Bildungsabschluss durch finanzielle Unterstützung von Gratulanten. Nach meinem Bachelor-Abschluss in Beratungspsychologie begann ich, nach verschiedenen Gelegenheiten zu suchen, die andere Verwundete wie mir bei der Heilung helfen konnten.

In meiner ersten Stelle arbeitete ich als Sozialarbeiterin bei einer internationalen Organisation, die Drogenkonsumenten unterstützt. Ich bot gefährdeten Drogenabhängigen Beratung und Präventionsdienste an, um übertragbare Infektionen zu vermeiden. Ich erkannte, dass ich Frauen mit Leidenschaft unterstützte und ich teilte meine Geschichte in der Hoffnung auf eine Änderung ihres Lebens. Somit sprachen mehr Frauen über ihre Missbrauchserfahrungen. Der einfache Akt, über mich selbst zu reden half mir, die Scham zu überwinden.

Ich gründete Wounded Healer Foundation, um den Verwundeten Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu geben. Heute teile ich meine Erlebnisse mit Mädchen und Frauen, die den Schmerz wie ich erdulde. Ich begrüße sie und versichere ihnen, dass sie trotz ihrer Herausforderungen nicht alleine sind.  Mein Ziel ist, mit den Verwundeten gemeinsam zu gehen, für ihre Herzen zu sorgen und sie mit den passenden Kompetenzen auszurüsten, damit sie Gottes Plan in ihren Schmerz erkennen können.